Die 53. Biennale di Venezia „Fare Mondi - Weltenmachen" mit ihrem Kurator Daniel Birnbaum ist eine der umfangreichsten in der Geschichte dieser Internationalen Kunstausstellung. Neben dem Gelände der Giardini mit den nationalen Pavillons, gibt es die Ausstellung im Arsenale mit seinen riesigen Hallen. Weitere nationale Häuser sind ebenso in der ganzen Stadt verteilt, wie die zahlreichen „Collateral Events". Es liegt auf der Hand, dass es unmöglich ist alle Kunstwerke zu erwähnen. Bei meiner folgenden Auswahl, habe ich versucht mich auf diejenigen zu beschränken, die meine Aufmerksamkeit erregten und dennoch seltener in anderen Artikeln genannt wurden.
Ein Besuch:

Die Biennale di Venezia 2009
Teil 1: Wo sind all die Maler hin?

Teil 2: Porträts
Teil 3: Impressionen
Interview November 2009

Thyra Schmidt: « I can't just be nowhere »
In der Zeit vom 18. September bis zum 1. November 2009 waren die Arbeiten der deutschen Künstlerin Thyra Schmidt als Ausstellung im öffentlichen Raum unter dem Titel « I can't just be nowhere » in Oslo zu sehen. Die großformatigen Bilder- und Textarbeiten an Hausfassaden in den Stadtteilen Oslo sentrum, Grøland und Grünerlokka haben einen sehr privaten Charakter. Ihre Präsentation auf Plätzen und Straßen der Stadt lässt eine Spannung zwischen Intimität und Öffentlichkeit entstehen. Es sind ungewohnte Klänge, in unserer hyper-medialisierten Welt. Im Interview erklärt Thyra Schmidt die Hintergründe des Projektes.
Markveien
Interview vom 14. Mai 2009

Renaud Lembo:
« Ich mag es, die Leute in meine Arbeit zu verwickeln! »
Renaud Lembo, Keramiker in Vallauris (Département Alpes-Maritimes), hat sich auf "Signal-Keramik" spezialisiert. Er widmet sich u.a. der Herstellung von Schildern für Strassennamen und Häuser. Ausserdem überträgt er auch grossformatige Bilder auf Keramikkacheln. Aus dieser Arbeit ergaben sich bereits einige Werke, die im öffentlichen Raum installiert sind. Während unseres Interviews arbeitete er gerade an der Glasur einer Kachel, die Bestandteil eines Projektes des Künstlers Dominique Landucci ist: die Dekoration einer Wohnhauspassage in Carros (ebenfalls Alpes-Martimes).
Zum Interview
(in Französisch)
Teil 1
Renaud Lembo
Teil 2
Interview im September 2009

Dominique Landucci:
« Der Künstler muss aus seinem Atelier herauskommen »
Dominique Landucci
Im Zuge der Generalrestaurierung des Viertels Carros-le-Neuf (nord-westlich von Nizza) beauftragte die Stadtverwaltung den Carosser Künstler Dominique Landucci mit der Gestaltung einer Passage des Gebäudes "Blés d'Or". Entsprechend der Vorgaben der Stadt und dem Geist des Künstlers, war es ein Projekt in Kooperation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gebäudes. Während mehrerer Monate kam der Künstler immer wieder in das Viertel, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu treffen und mit ihnen zu arbeiten. Das Ergebnis sind vier Keramikbilder mit Zitaten und Porträts der Bevölkerung. Anlässlich der Einweihung der neu gestalteten Passage am 26. Mai 2009, die gleichzeitig auch das alljährliche Nachbarschaftsfest war, versprach mir Dominique Landucci ein Interview. Dieses Versprechen löste er im September 2009 ein, als er mir die Geschichte des Projektes erzählte.
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© 2009 - 2012 ARTIFICIALIS
Interview November 2009

Muma:
« Meine Arbeit richtet sich an die Bevölkerung der Stadt! »
Muma
1957 in Barcelona, (Katalonien, Spanien) geboren, schwankte der Künstler Muma lange Zeit zwischen der Musik und der Malerei. Nach einer weiten Fahrradreise, die er alleine unternahm und die ihn bis ins Herz Asiens führte, ließ er sich schließlich 1986 in Lausanne (Schweiz) nieder. Um seine Kenntnisse im Bereich der bildenden Künste zu vertiefen, nahm er seine Studien wieder auf, zunächst an der Universität von Lausanne (Kunstgeschichte) und kurz darauf an der École Cantonale d'Art von Lausanne (Grafik und  Zeichnung). Seine seit 1991 ausgestellten Werke reflektieren oftmals theoretische und philosophische Überlegungen. Zusätzlich zu seiner Arbeit im Atelier, führten ihn seine Betrachtungen über soziale Zusammenhänge ab 2003 zu Performances im urbanen Umfeld. Seitdem hat Muma mehrere Lichtinstallationen in Katalonien, in der Schweiz, in Frankreich und in Spanien realisiert. Im folgenden Interview spricht er über seine Inspirationen und seine Erfahrungen mit der Arbeit im öffentlichen Raum.
Zum Interview (in Französisch)
Teil 1
Teil 2
Weitere Interviews (in Französisch)

Renaud Lembo:
"Ich mag es, die Leute in meine Arbeit zu verwickeln!"

Dominique Landucci:
"Der Künstler muss aus seinem Atelier herauskommen"

Muma:
"Meine Arbeit richtet sich an die Bevölkerung der Stadt!"
"Die Stimme der Anderen"

Hinweise auf Artikel in anderen Medien
und künstlerische Aktionen im öffentlichen Raum
Zum Interview
Teil 1
Teil 2
FEHLSTELLE "La Zona"
 FEHLSTELLE:
« La Zona - Zwischen den Türmen von Isola »
Mailand im November 2009: auf einer Brücke stehen zwei Türme, konstruiert aus Baugerüsten und weißer Kunststoffplane. Einige Leute arbeiten auf den Türmen, andere geben Anweisungen von unten. Als es langsam dunkel wird, ist zu sehen, dass Suchscheinwerfer auf den Türmen ausprobiert werden, ein Soundcheck wird gemacht. Dann beginnt eine weitere Gruppe, Matten zwischen den Türmen auszubreiten und darüber eine Wand aus Plastikband zu spannen. Als gegen 19 Uhr das Tageslicht vollständig verschwunden ist und auch die Straßenlaternen abgedunkelt sind, beginnen die Suchscheinwerfer zu kreisen. Nun wird langsam klar worum es geht: eine Grenzsituation.
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Interviews / Artikel (in Deutsch)

Thyra Schmidt: "I can't just be nowhere"

FEHLSTELLE:
« La Zona - Zwischen den Türmen von Isola »

Jürgen Waller: „Die Leute wollen da gar nicht dran erinnert werden."

Gastbeitrag von Emmanuel Mir
THYRA SCHMIDT bei DI.VITRINE

Vallauris im Sommer 2011
Die Demoiselles von Vallauris

17. Mai 2012
Die schwimmenden Inseln von Juan-les-Pins
Interview Juli 2010
Jürgen Waller
Jürgen Waller:
„Die Leute wollen da gar nicht dran erinnert werden."
Jürgen Waller, Maler, Keramiker und Objektmacher hat 1978 im Bremer Stadtteil Gröpelingen mit Studierenden der Bremer Hochschule für Künste drei Außenwände des Bunkers Pastorenweg gestaltet. Das Thema ist die Geschichte des Stadtteils Gröpelingen und der Werft AG-Weser von 1878 bis 1978. Im Juli 2010 hatte ich Gelegenheit mit ihm über dieses Historienbild im öffentlichen Raum zu sprechen. Wir trafen uns in einem Café in Vallauris (Südfrankreich).
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Teil 1
Teil 2
Eine Beschreibung
Wandmalerei auf einem Bremener Bunker:
Geschichte des Stadtteils Gröpelingen und der AG-Weser - 1878-1978
Im Bremer Stadtteil Gröpelingen, am Pastorenweg steht ein Hochbunker. Dieser wurde 1978 von Jürgen Waller und Studierenden der Bremer Hochschule für Künste an drei Außenseiten mit einem Wandbild versehen. Dieses Bunkerbild gilt heute als erste Historien-Wandmalerei Westdeutschlands nach dem zweiten Weltkrieg und steht unter Denkmalschutz. Dargestellt sind 100 Jahre Geschichte des Stadtteils und der dort angesiedelten ehemaligen Traditionswerft AG-Weser, die Entwicklung vom Dorf zum Industriestandort. Dabei wird der Geschichtsverlauf von der aufstrebenden Werft zu über die Weltkriege, Räterepublik, Wiederaufbau, Konsumgesellschaft bis ins Computerzeitalter und der wirtschaftliche Niedergang der Werft aufgezeigt.
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Katalog zum Projekt

Thyra Schmidt - I can't just be nowhere

Im Herbst 2009 war in den Straßen Oslos das Ausstellungsprojekt "I can't just be nowhere" der Düsseldorfer Künstlerin Thyra Schmidt zu sehen. (Interview) Dazu erschien nun ein Katalog im extra verlag, Berlin. Er dokumentiert die Vorüberlegungen und die Realisierung bildnerisch. Auch enthalten sind Texte von Anne Rodler und Thomas W. Rieger jeweils in deutscher und englischer Sprache.


52 Seiten, 29,5 x 22 cm, Softcover
Layout: Thyra Schmidt
ISBN 978-3-938370-42-1
Euro 20,00
Zur Webseite der Ausstellung

"Et si le blanc était une couleur ?"
Vallauris im Sommer 2011

Die Demoiselles von Vallauris
Odaliske im Herbst
Wenn man in diesem Sommer aus Richtung Golfe-Juan nach Vallauris kommt, kann man am Picasso-Kreisverkehr eine Skulptur sehen, die sich diskret auf der Wiese vor einem Gebüsch befindet: eine Dame in betongrau. Ihre Figur ist stämmig, aber ohne Bauch - Roudoubouldour. Ein wenig weiter, am zweiten Kreisverkehr, gibt es eine weitere Frau, noch korpulenter, in kräftigen Gelb- bis Rottönen gestaltet. Die Odalisque En Automne (Odalisque im Herbst) hat es sich auf ihrem Sockel gemütlich gemacht.
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Gastbeitrag von Emmanuel Mir

THYRA SCHMIDT bei DI.VITRINE
Der Stempel ist gerade noch lesbar. Am 23.9.1992 wurde eine Postkarte für Thyra Schmidt, geb. Früchtenicht, im Postbüro Westerland (Sylt) entwertet. Die Bildseite zeigt einen malerischen Strand an der „schönen Nordseeinsel Sylt". Im Vordergrund ein verdächtig gut platziertes Blumenbeet; in der Mitte ein ach so typisches, stattliches Strohdachhaus; im Hintergrund der belebte Nordsee-Himmel. Die Karte ist anonym. Es ist eine Liebeskarte.
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17. Mai 2012
Die schwimmenden Inseln von Juan-les-Pins
Himmelfahrt, öffentlicher Strand
Als an diesem sehr sonnigen Tag die Badenixen und Sonnenanbeter an den Strand kamen waren sie recht überrascht: das zum Baden einladende Wasser war bereits besetzt, allerdings nicht von Schwimmerinnen und Schwimmern! Auf der Wasseroberfläche tummelten sich eher ungewöhnliche Objekte
FEHLSTELLE à Vallauris
Iles flottantes
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FEHLSTELLE im Museum!!!
Ausstellung
Die Künstlergruppe FEHLSTELLE, 2008 für das Projekt „FEHLSTELLE à Vallauris" von ARTIFICIALIS eingeladen, hat derzeit eine Retrospektive  in der Städtischen Galerie Offenburg. Die Kuratorin Valeria Liebermann zeigt die bisher realisierten Projekte. Teilweisesind es fragmentierte oder aber verdichtete Installationen der ursprünglichen Arbeiten. „FEHLSTELLE à Vallauris" ist beispielsweise als Zentralinstallation präsentiert, ein Berg von 30 Fernsehgeräten. Am Ende der Ausstellung wird FEHLSTELLE eine neue Arbeit in Form eines Künstlerbuches zeigen. Der Auftakt zur Finissage am 17. Juni 2012 um 11 Uhr ist ein Künstlergespräch mit den Mitgliedern der Gruppe.
« Valeria Liebermann proudly presents FEHLSTELLE »
Städtische Galerie Offenburg
28. April - 17. Juni 2012
Vallauris
Neue Kunst im öffentlichen Raum
von Vallauris
In diesem Sommer könnte man beinahe von einer Inflation von künstlerischen Werken im öffentlichen Raum von Vallauris sprechen. Vier Künstlerinnen und Künstler und eine Gruppe haben  Werke geschaffen, die immer für alle zugänglich sind. Dieser plötzliche Zuwachs ist rein zufällig und die Motivationen sind dementsprechend sehr unterschiedlich. Auch die Ergebnisse sind, wie auch die einzelnen Künstlerinnen und Künstler recht variiert.
September 2012
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