Das Inhaltliche bedingt einen gewissen Grad an Narrativität, ohne dass ich vorhabe eine Geschichte zu erzählen.
Mich interessieren Aussagen, die zwischenmenschliche Begebenheiten aufnehmen, viele Texte handeln von Glück und Liebe und Erotik. Aber es gibt auch landschaftliche Bezüge oder einfache Beschreibungen eines „menschlichen Wahnsinns"- letzteres habe ich besonders in Werken von Knut Hamsun, Jon Fosse und Christoph Hein entdeckt. Aber dass ich bei dieser Arbeit auf auch auf verschiedene Literatur zurückgreife, sehe ich eigentlich nur als Hilfsmittel. Die Mehrheit der Texte, die ich verwende, habe ich selbst verfasst, teilweise sind es Aussagen, die man mir gegenüber gemacht hat. Wenn ich aus Literatur zitiere, dann meist in stark veränderter Form; aber selbst das bloße Entreißen aus dem ursprünglichen Kontext führt bereits zu einer anderen Bedeutung.
Mittlerweile ist so eine Ansammlung von Texten entstanden, die sich fortführend erweitert und aus der ich je nach Projekt oder Ausstellung Texte verwende.
Dass die ausgewählten Texte für das Oslo-Projekt überwiegend auf Zitaten beruhen, ist eher ein Zufall.
Aber um noch mal auf deine Frage zurückzukommen: Die Literatur, auf die ich zurückgreife, reicht von Hölderlin, über die Romantiker bis zu Baudelaire und anderen, bis hin zu aktuellen Schriftstellern.
A.G.: Sowohl Photos als auch Texte haben einen sehr privaten Charakter. Wie und warum hast Du gerade diese Arbeiten ausgewählt? Gab es eine Leitidee?