Ich denke, dass diese Arbeit verschiedene Assoziationen zulässt, ein Gegensatz zur Hektik oder anderes.
A.G.: „I can't just be nowhere" wirkt ein wenig auf mich wie ein Gedichtband, wenn nicht sogar ein Tagebuch, das vergrößert auf den Straßen von Oslo aufgeschlagen wurde. Kannst Du mit diesem Vergleich etwas anfangen, oder verstehst Du das Projekt völlig anders?
T.S.: Diesen Vergleich finde ich sehr schön. Es klingt so sentimental, dass man es schon als peinlich empfinden mag... und genau das gefällt mir. Wobei ich mit „Tagebuch" etwas Autobiografisches verbinde, was ich in meiner Arbeit eher in Frage stelle.
A.G.: Wenngleich die Arbeiten sehr intim wirken, stehen sie im krassen Gegensatz zum Seelenstriptease, der oftmals in Talkshows geboten wird. Ist diese Stille nicht auch ein Kontrast zum üblichen „Lärm" im öffentlichen Raum, der letztendlich doch wie ein Eyecatcher wirkt?
T.S.: Wie in meiner ersten Antwort schon beschrieben, versuche ich intime Themen mit einer gewissen Würde zu beschreiben. Das mag dazu führen, dass die Arbeiten für manch einen zu geheimnisvoll oder verschleiert wirken. Auf alle Fälle ist es etwas Anderes, als die Art und Weise wie in unserer Gesellschaft in öffentlichen Medien mit so genannter Privatheit umgegangen wird. Als Künstler interessieren mich bestimmte Phänomene meiner Zeit, aber ich habe nicht vor diese zu illustrieren. Letztendlich bleibt Kunst für mich eine Sprache der Form, selbst wenn ich mich dieser Form über inhaltliche Fragen nähere.